SAP CCS / CCM – Konditionskontraktabrechnung
Das Modul "SAP Condition Contract Settlement" (CCS, deutsch: Konditionskontraktabrechnung) sorgt für die Transparenz über die Bonuskonditionen in Unternehmen, sowohl im Einkauf als auch Verkauf. Mit CCS können alle Arten von Konditionsvereinbarungen mit Lieferanten oder Kunden zeitnah und korrekt berechnet und abgerechnet werden. Mit der Umstellung auf S/4HANA hat die SAP die Lösung in SAP Condition Contract Manangement (CCM, deutsch: Konditionskontraktmanagement) umbenannt.

Warum SAP CCS / CCM?
Bisheriger Bonusprozess
In den Modulen SD und MM wurde zur Abbildung von Bonusvereinbarungen die herkömmliche Konditionstechnik genutzt. Für umsatzabhängige Bonusvereinbarungen musste dazu der relevante Umsatz in SAP hinterlegt werden. Da dies nur über mehrere Konditionen mit unterschiedlichen Zugriffen möglich ist, gestaltet sich die Pflege der Bonusvereinbarungen aufwendig und war fehleranfällig. Die Fehleranalysen waren aufwendig und die Nachvollziehbarkeit der Bonusvereinbarungen war intransparent.

Wer sich nicht sicher ist, ob er seine Bonusprozesse nach dem alten Muster (MM-Bonus/SD-Bonus) abwickelt, kann einen Blick in die Datenbanktabelle „KONA“ werfen, in der Bonusabsprachen abgelegt sind. Gibt es hier Einträge mit dem Wert „A“ (Bonusvereinbarung - Verkauf) oder „F“ (Absprache – Einkauf) im Feld Absprachetyp (ABTYP), werden noch die klassischen Bonusfunktionen verwendet.
MM/SD Bonus wird durch Konditionskontrakt abgelöst

Nachträgliche Vergütungen (Provisionen/Bonus) wurden bisher mit den Modulen SAP MM-Bonus/SD-Bonus abgewickelt. Im Rahmen Zusammenfassung von Lösungen in S/4 HANA werden diese Funktionalitäten komplett obsolet. In S/4HANA müssen zwingend nachträgliche Vergütungen mit SAP CCM abgebildet werden. Mit Enhancement Package (EHP) 6 ist die Funktionalität – dann aber noch als SAP CCS – bereits unter ERP 6 verfügbar. Die komplexen Anforderungen im Konditionskontraktmanagement lassen sich mit der neuen Technologie transparenter und einfacher abbilden. Im Folgenden verwenden wir der Einfachheit halber nur noch den Begriff CCS als Synonym für beide Begriffe.
Nachfolgend die technischen Voraussetzungen für eine Implementierung bereits in ERP 6. In S/4HANA ist die Funktionalität automatisch aktiv.


Funktionale Eigenschaften und Merkmale
Verlieren Sie manchmal den Überblick über Ihre Bonusvereinbarungen und ausstehende Zahlungen. Mithilfe von CCS / CCM können Sie Konditionskontrakte anlegen und verwalten, um so Ihre Bonusvereinbarungen in SAP zu hinterlegen. Hier die Vorteile von SAP CCS:

Übersicht über den Prozess der neuen Bonusabwicklung

Übersicht Kontraktabrechnungsprozess
Im Rahmen der Kontraktabrechnung werden, vereinfacht gesagt, auf Basis definierter Umsatzdaten Vergütungsansprüche (z.B. Boni, Provisionen oder Gebühren gegenüber Kunden, Lieferanten, Vertriebsmitarbeitern) berechnet und später in der SAP-Buchhaltung gebucht.

In den Konditionskontrakten definieren Sie die Regeln für die Abrechnung hinsichtlich
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Ermittlung der relevanten Umsatzbasis
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des Abrechnungsrhythmus
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der Abrechnungsempfänger
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der Konditionen

Technische Eigenschaften und Merkmale
Die Ermittlung der Umsatzbasis für die Abrechnung erfolgt direkt aus den im Implementierungsprojekt definierten Belegtabellen, z.B. aus den Fakturadaten. Dies geschieht mithilfe von Datenbankviews oder von Core Data Services (CDS-Views). Ein Aufbau von Indextabellen aus den Belegdaten, wie Sie es vielleicht noch aus der Nachträglichen Abrechnung oder dem SD-Bonus kennen, ist nicht nötig. Damit wird es möglich, einen Kontrakt direkt nach der Anlage sofort abzurechnen. Für die Abrechnung selbst nutzt die Konditionskontraktabrechnung die Belege des Abrechnungsmanagements. Die eigentliche Berechnung der Abrechnungsbeträge findet im Rahmen der SAP-Preisfindung statt und ist damit sehr flexibel und nachvollziehbar. Das Abrechnungsprogramm ermittelt aus den Umsatzdaten die relevanten Beträge und Mengen sowie bisher abgerechnete Beträge und aufzulösende Rückstellungen. Diese werden anschließend an den Abrechnungsbeleg als externe Konditionsarten übergeben und bilden die Basis für die Berechnung.
Aufbau eines Konditionkontraktes:
Kopfdaten eines Konditionskontraktes
In den Kopfdaten eines Konditionskontraktes können Sie die Gültigkeitsdauer der Vereinbarung festhalten. Hier legen Sie neben der Nummer des Konditionskontraktes und der Konditionskontraktart auch den Geschäftspartner an, mit dem Sie die Vereinbarung ausgehandelt haben.

Status
Grundsätzlich stehen zwei Statusmöglichkeiten zur Verfügung:
1. Systemstatus
Konditionskontrakte haben einen Systemstatus. Wurde ein Konditionskontrakt angelegt, erhält er den Staus „neu“. In diesem kann dann zwar beispielsweise der angefallene Umsatz angezeigt werden, eine Abrechnung und damit Auszahlung des Kontraktes ist aber noch nicht möglich. Geben Sie ihn frei, wechselt der Status zu „freigegeben“. Somit bestätigen Sie, dass die hinterlegten Daten vollständig und korrekt sind. Anschließend können Sie den Kontrakt auch abrechnen.
Wurde der Konditionskontrakt freigegeben, aber noch nicht abgerechnet, kann er gesperrt werden – und damit wechselt er in den Status „gesperrt“.
2. Anwenderstaus
Über den Anwenderstatus können Sie eigene Logiken realisieren. Dadurch können Sie beispielsweise ein Vier-Augen-Prinzip mit Freigabegrenzen sicherstellen.

Umsatzbasis
In der Umsatzbasis geben Sie an, welche Umsätze für die Vereinbarung relevant werden sollen. Hier ist es möglich, inklusive und exklusive Einträge vorzunehmen.

Abrechnungskalender
Im Abrechnungskalender können Sie Termine festlegen, zu denen eine Abrechnung des Konditionskontraktes möglich sein soll.

Konditionen
In den Konditionstabellen können Sie festhalten, welche Beträge in der Vereinbarung festgelegt wurden. Auch hier stehen viele Optionen zur Verfügung. Prozentuale Konditionen sind hier ebenso möglich wie Festbeträge. Mit Hilfe von Wahrscheinlichkeiten können zusätzlich Bedingungen für die Berechnung von Rückstellungen definiert werden.

Abrechnung Konditionskontrakt
Die Abrechnung der Konditionskontrakte erfolgt über die Transaktion WB2R_SC. Hier geben Sie die Daten zur Abrechnung ein.

Der Abrechnungsbeleg

Hier sehen Sie alle relevanten Daten im Abrechnungsbeleg bis hin zum Buchungsstatus. In der Regel wird ein Buchhaltungsbeleg erzeugt.

Unsere Leistungen
Die Bitech AG unterstützt Sie in Ihrem Konditionskontrakt Projekt
Wir analysieren mit Ihnen die bestehenden Bonusvereinbarungen und prüfen, wie sich diese auf die neue Technologie umsetzen lassen. Befassen Sie sich bereits in ERP6 mit dem Thema und reduzieren Sie den Aufwand für ein zukünftiges S/4HANA Projekt.
Unsere Experten beraten Sie prozessual und technisch von der Konzeption, über die Umsetzung und Test bis hin zum späteren Betrieb der Funktionalität.
Die Bitech AG ist ein ausgewiesener Experte in der Einführung des Konditionkontraktmanagements von der Konzeption bis zum GoLive. Hervorragend qualifizierte und spezialisierte Mitarbeiter helfen zuverlässig bei der Migration von Absprachen aus SAP MM/SD Bonus nach SAP CCS, einschließlich der Entwicklung und Implementierung von Übergangszenarien.
Sprechen Sie uns an! Schauen Sie sich auch das Webinar der Bitech AG zum Thema auf YouTube an.